Vereinsgeschichte

  • Vereinsgeschichte
  • Kirschbaum Allee und Kerscheknabberer
  • Schlechte Zeiten und Verwertung der Obstvorräte
  • Neuer Schwung, steigende Mitgliederzahlen
  • Jahrtausendwende

Die Vereinsgründung

1.10.1897

Gründung des Vereins im Gasthof „Zur Linde“, später Landhaus Woll, mit einem Anfangskapital von 0,23 RM als Überschuss von der Kirschbaumkasse. Erste Massnahme: Pflanzung von 40 Kirschbäumchen in der Trift, heute oberer Teil der Dansenberger Strasse. Damit entstand die Kirschbaumallee, welche in späteren Jahren auch mit dazu beigetragen sollte, dass die Dansenberger den Beinamen „Kerscheknabberer“ erhielten.

In einem ersten Mitgliederverzeichnis finden sich folgende Namen:

  • Pfleger Johann, 1. Vorstand
  • Nauerz Heinrich, 2. Vorstand
  • Wildmoser, Lehrer, Schriftführer
  • Hupfauf Andreas, königl. Forstwart, Cassier
  • Miesel Konrad, Ausschussmitglied
  • Zirkel Heinrich, Ausschussmitglied
  • Kaiser (Lehrer), Spiegel Johann, Stübig Heinrich, Engelhardt Heinrich, Nauerz Valentin, Gallbronner Johann, Bernhardt Georg, Denig Heinrich, Schwarz Peter, Zirkel Johann, Junker Johann III., Stahl Heinrich, Hach Konrad, Compter Friedrich, Benkel Heinrich II., Stübig Philipp (Hessenphilp), Schwartz Johann (Adjunkt) Käller Johann, Urschel Ernst, Gundacker Peter, Rheinheimer Wilhelm, Benkel David II.
Gasthof Zur Linde

Gasthaus zur Linde

1897-1919

Der Verein beschafft durch Sammelbestellungen Kirsch-, Apfel- und Birnbäumchen und ist auch bei der Pflanzung behilflich. In diesem Zeitraum werden in der Gemeinde 1594 Obstbäumchen gepflanzt.

1905

Der Verein tätigt seine erste große Anschaffung, worüber noch heute eine Urkunde existiert. Nach genossenschaftlichem Prinzip wird eine eiserne Walze neuester Construktion gekauft, gemeint ist eine Ackerwalze für die 29 Bauern.

1906

Vereinsmitglieder pflanzen auf dem Dansenberger Friedhof Lindenbäume (stehen heute noch).
Bei den Versammlungen hält Distriktsbaumwart Page aus Kaiserslautern Vorträge über gartenbauliche Themen. Eine Spende des Verschönerungsvereins aus Kaiserslautern führt zur Anschaffung des ersten Fachbuches „Praktisches Lehrbuch des Obstbaues“, die Basis einer heute noch erhaltenen Bibliothek.

1910

Es werden Überlegungen zur Übereignung der Kirschbaumallee an die Gemeinde angestellt. Zur Reifezeit finden Versteigerungen statt. Die Kirschen müssen wegen der magischen Anziehungskraft auf Vögel und Kinder vom Polizeidiener und Feldschütz gehütet werden. Der Obstfrevel wurde mit Geldstrafe geahndet. Der Verein schließt sich dem neugegründeten Bezirks-Obstbauverband in Kaiserslautern an und ist Mitglied im Bayerischen Landesverband der Obstbauvereine.

Das erste Cassa-Buch

Das erste Cassa-Buch

1914-1919

Zur Linderung der Kriegsnot gibt der Verein aus Mitgliedsbeiträgen und Einnahmen aus Kirschenverkauf Zuschüsse an die Armenkasse der Gemeinde. Im Sommer 1919 wurden in der „Trift“, gemeint war die spätere Triftstrasse, heute Dansenberger Str., insgesamt 1373 Pfund Kirschen gebrochen, daraus 1011,25 RM erlöst und an die Armenkasse gegeben.

1920

Unter der Vereinsführung von Martin Haab wurden die Vereinsaktivitäten noch weiter verstärkt. Viele Gerätschaften mussten wiederbeschafft werden z.B. Latwergkessel, Einkoch- und Dörrobstapparate, Baumspritzen, Leitern Baumsägen, Krauthobeln, Dezimalwaage etc. In Versammlungen wurden Obstbäumchen verlost, Obstausstellungen präsentiert, für das Erlegen von Spatzen und Raben gab es Geldprämien von 50 Pfennigen.

1923

Das Kassenbuch weist erstmals zwei Spalten auf der Einnahmen- und Ausgabenseite aus: Franken und Reichsmark. Im Kassenbuch stehen:
RM 1.049.298.000.000,00 Leihgebühren für die Krauthobel und RM 50.000.000.000,00 Ausgaben für Porto.

1927

Es wird über die Schaffung einer Baumschule zum Heranziehen billiger Obstbäume beraten. Innerhalb des alten Schulgartens wird ein kleines Obststück angelegt. Dort werden Apfelwildlinge veredelt und an die Mitglieder abgegeben.

In den Herbstversammlungen werden interessante Fachvorträge und Kurse von Landwirtschaftsrat Stutzmann aus Speyer, Professor Reuther von der Kreisackerbauschule und dem Bezirksobstbausachverständigen Hans Weckerle aus Kaiserslautern gehalten.

1932

In Anbetracht der schlechten Zeiten und der herrschenden Geldnot wird der Beitrag nochmals auf 3,- RM ermäßigt. Obstvorräte der Mitglieder sollten wegen des besseren Absatzes in der Gemeinde mit der Ortsschelle bekanntgemacht werden. Zu den Veredlungsarbeiten im alten Schulgarten waren die Schulbuben der oberen Klassen beizuziehen.

Tagung des Kreisverbandes 1960 in Dansenberg

Tagung des Kreisverbandes 1960 in Dansenberg

1933-1936

Die Gleichschaltung von Partei und Staat führt auch zur Neuorganisation der Gartenbauvereine. Der Verein wird in den neugegründeten Landesverband aufgenommen und führt den Namen Gartenbauverein Dansenberg. Der Vorstand besteht aus dem Vereinsleiter und einem Beirat. Nach Kriegsende zählte der Verein nur noch 21 Mitglieder, nach der Währungsreform verblieben in der Vereinskasse noch DM 36,60.

1950

In der Gemeinde wurden wieder Obstbäume gepflanzt und mit der begonnenen Baulanderschließung kamen viele junge Familien nach Dansenberg und zum Verein. Obstausstellungen, Vereinsausflüge, Baumschneidekurse und Baumspritzaktionen gehörten zu den Hauptaktivitäten.

1972

Der Verein begeht sein 75. Vereinsjubiläum und richtet sein Hauptaugenmerk auf die Verschönerung des nun Stadtteil von Kaiserslautern gewordenen Dorfes Dansenberg.

1982-1983

Der Verein hat 136 Mitglieder und überwindet dank eines engagierten Vorstandes Auflösungsbestrebungen. Die Herausgabe einer regelmäßigen Mitgliederinformation soll die Mitglieder stärker einbinden. In den Neubaugebieten können viele Mitglieder für den Verein geworben werden.

1987

Die Mitgliederzahl hat sich verdoppelt. In der Ortsmitte entsteht in Zusammenarbeit mit dem städtischen Grünflächenamt eine Obstwiese, die der Verein seither betreut. Zahlreiche Vortragsabende befassen sich mit dem Thema Biologischer Gartenbau. Vertikutierer und Komposthäcksler werden angeschafft und an die Mitglieder verliehen.

1991

Der Verein wird in das Vereinsregister eingetragen und erhält eine neue Satzung. Gartenbegehungen, Lehrfahrten, Exkursionen und Pflanzenbörsen runden das jährliche Veranstaltungsprogramm ab.

1994

Das 300. Mitglied wird in den Verein aufgenommen. Der Verein legt eine Naschobstwiese für die Kinder in der Nähe des Bolzplatzes an und stellt am Waldrand zahlreiche Ruhebänke auf.

1997

Der Verein begeht in festlichem Rahmen sein 100jähriges Bestehen. In der gelungenen Jubiläumsbroschüre „Vom Holzfällerdorf zum Stadtteil“, die in einer ersten Auflage von 1200 Exemplaren in alle Dansenberger Haushalte verteilt wird, beschreibt Klaus Gundacker die Vereins- und Ortsgeschichte und beleuchtet die Entwicklung des Obstbaues in unserer Region.

2000

Der OGV beteiligt sich mit einer umfangreichen Dokumentation alter Obstsorten an der ersten rheinlandpfälzischen Landesgartenschau in Kaiserslautern.

2002

Abschluss eines Pachtvertrages über die Obstwiese mit der Stadt Kaiserslautern. Erstmalige Präsentation mit eigener Homepage im Internet.
Mit den benachbarten Vereinen: Schopp, Stelzenberg, Landstuhl wird erstmals ein Kooperationsseminar durchgeführt. Man möchte künftig enger zusammenarbeiten. Der Kreisverband unterstützt diese gute Idee.

2003

Der Verein belegt bei dem verbandsweit ausgeschriebenen Wettbewerb „Ich mache mit…. mein Verein hat Zukunft!“ den 1. Platz. Die Ehrung wurde anläßlich der Bezirks- und Landesversammlung am 22.03.2003 in Schifferstadt entgegen genommen.

2009

Mit einer nochmaligen, großen Werbekampagne, gelingt es den Dansenberger Gartenfreunden die magische Mitgliederzahl von 500 zu überschreiten. Der Verein gehört nun zu den 5 größten Vereinen des Landesverbandes Saarland-Rheinland-Pfalz.