2. Fachvortrag zum Thema Wildbienen am 18.10.2024

2. Fachvortrag zum Thema Wildbienen am 18.10.2024

Der 1. Vortrag, der gemeinsam mit dem BUND zur Vortragsreihe Wildbienen geplant wurde, hatte bereits im Frühjahr in den Räumen des BUND in Kaiserslautern stattgefunden. Nun ging es in diesem 2. Vortrag darum, dass vorhandene Wissen zu nutzen, um einen Wildbienengarten anzulegen. Nach einführenden Worten von Dr. Tatjana Schneckenburger, die neben Literatur auch klimaneutrale Schokolade (Kakaobohnen wurden per Segelschiff und Fahrrad importiert) mitbrachte, kam BUND Wildbienenbotschafterin Christine Braun zu Wort.
Die Lage ist ernst: Um mehr als 75% ist die Biomasse der fliegenden Insekten in weniger als 3 Jahrzehnten zurückgegangen. Dabei wurden viele unterschiedliche Arten dezimiert, so dass es auch bei den Insekten einen Verlust der Biodiversität zu beklagen gibt. Dabei haben Insekten von der Zersetzung von Pflanzen, über die Bestäubung von Blüten, bis zur Nahrungsquelle für andere Tiere einen unverzichtbaren Wert für unser Ökosystem. Doch trotz der alarmierenden Situation, wies Frau Braun auch daraufhin, welch großes Potential wir im Garten haben. 17 Mio. Privatgärten und 11 Mio. Schrebergärten in Deutschland machen ca. 2,3% der gesamten Landesfläche aus. Durch das Anlegen von Naturgärten können wir heimischen Insekten, wie z.B. Wildbienen wieder den nötigen Lebensraum geben. Frau Braun veranschaulichte mit vielen Beispielen die enge Verbindung zwischen Wildbienen und und heimischen Pflanzen. Diese haben sich vor rund 120 Mio. Jahren zeitgleich entwickelt (Co-Evolution) und seien meist aufeinander angewiesen. Grundsätzlich steht ein naturnaher Garten auf 5 Säule: Kräuterrasen oder Wildblumenwiesen statt Rasen, da dieser keinen Nutzen für die Insekten bietet. Gesellschaften aus verschiedensten heimischen Pflanzen sollten vorhanden sein. Gerade im Herbst sollte der Garten „unaufgeräumt“ bleiben, um Tieren Räume zum Nisten und Überwintern zu bieten. Der Einsatz von Giften, Kunstdünger und Torf sollte unterlassen werden. Wilde Ecken mit Totholz, Sandarium und Wasser bieten Rückzugsräume und vervollständigen den optimalen Naturgarten. Einige Gäste mochten sich noch nicht ganz von ihrer Rasenfläche trennen. Schon das Anlegen kleinerer Wildblumenbereiche und der Griff zu heimischen Wildpflanzen statt invasiver Neophyten beim Neukauf, ist ein Schritt in die richtige Richtung.


Für weitere Informationen und Inspirationen nannte Frau Braun z.B. den YouTube-Kanal des österreichischen Gartengestalters Markus Burkhard sowie die Webseite https://wildbienengarten.de von Miriam Neff.

Text und Fotos: Leonie Garth